O Tannenbaum

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Für die Seiten der Form hatte ich zuvor immer dicke Pappe verwendet. Leider hat diese bei dem Gewicht des Seifenleims meist nachgegeben, sodass die Seiten dann immer lauter ungewollte Wölbungen aufwiesen. Irgendwann fielen mir die langen Taiwan-Trennstege meiner alten Silikonform in die Hand.

Ich habe ja nun schon so einige Erfahrungen mit dem Bau von Acrylformen (siehe hier). Die Trennstege erschienen mir also die optimale Lösung für den Bau einer dreieckigen Blockform. Beim Zusammenkleben der Seitenteile sollte man unbedingt darauf achten, eine kleine Lücke zu lassen (siehe Foto), sonst kann man die Seitenteile nicht zusammenklappen. 

Das Dumme an den Trennern ist allerdings, dass sie zwei Laschen haben, mit denen man sie normalerweise an einer entsprechenden Seitenwand befestigen würde. Dieses Problem konnte ich durch Frischhaltefolie und etwas Isoband aber schnell beheben. Am besten und saubersten ist es, wenn man sich die Frischhaltefolie in Dreiecke schneidet. So wird das Ganze schon mal halbwegs in Form gebracht und die überstehenden Kanten können dicht und haltbar abgeklebt werden. Damit nun auch ein wunderbar gleichschenkliges Dreieck in der Form entsteht, habe ich dann doch die Pappe zur Hilfe genommen und zwei Endstücken gebastelt. Diese werden an den Enden, ebenfalls mit Isoband befestigt, so ist die eigentliche Form des gleichschenkligen Dreiecks vorgegeben. Durch die Seitenteile ist die Form recht lang und ich hatte befürchtet, dass sie sich in der Mitte durch das Gewicht des Seifenleims auseinander drücken würde. 

Außerdem brauchte ich noch eine entsprechende Halterung, da die Form von allein ja nun nicht stehen würde. Also habe ich in meinen Schränken nach der original Silikonform zu den Trennern gesucht und wurde glücklicherweise fündig. Mit etwas Luftpolsterfolie und Karton ausstaffiert, hält sie die dreieckige Form nun stabil. Das Füllmaterial aus Luftpolsterfolie ist wichtig, damit sich das Dreieck beim Einfüllen des Leims nicht auf den Boden drückt. Dabei würden die Seitenteile dann nach innen gedrückt und das gleichmäßige Dreieck wäre dahin. Die Pappe an der Seite verhindert, dass sich der mittlere Teil der Form auseinander drückt, wodurch die unliebsamen Wölbungen entstehen würden.

Nach dem Einfüllen lässt sich das Ganze problemlos mit Frischhaltefolie abdecken und per Handtuch isolieren. Da sich unter dem Dreieck ja auch noch etwas Füllmaterial befindet, wird der Seife dann auch gemütlich warm. Bisher hat die Methode mit der Frischhaltefolie immer gut dicht gehalten. Die beiden Seitenteile aus Pappe habe ich nun schon 4 Mal verwenden können. Der Bastelaufwand nach einmaliger Herstellung hält sich damit glücklicherweise in Grenzen. In diese Form passen nun Seifen mit 500 g Gesamtfettmenge. Insgesamt bekomme ich 10 Seifenstücke a 2,5 cm aus einem Block, plus kleinem Rand/Probestück für Stempelversuche und/oder Anwaschtest. Ich bin so begeistert, dass ich nun darüber nachdenke, mir entsprechende Acrylglaszuschnitte für die Form zu bestellen, wobei die zweckentfremdeten Taiwantrenner ihre Aufgabe eigentlich sehr zufriedenstellend erfüllen.

Na gut, so weit sind wir ja nun auch nicht 😅, schließlich ist heute gerade der erste Advent. Passend zum Stempel duftet die Seife herrlich nach Mountaine Pine von Behawe. Ein äußerst braver Duft, sehr Swirlkompatibel. Für die weiße Spitze habe ich etwas Leim abgenommen und mit Morning Dew WEB als Blitzbetonbeschleuniger beduftet. Die Schicht war rasend schnell fest und der restliche Leim konnte unfallfrei eingefüllt werden. Es ärgert mich allerdings ein bisschen, dass die Seife so hellgrün geblieben ist. Ich hatte Veroneser Erde grün verwendet, weil die so ein schönes dunkles Grün macht. Das kommt aber nur zum Vorschein, wenn die Seife eine bestimmte Temperatur erreicht und einen ausreichenden Wasseranteil hat. Da ich zum einen sehr kalt gearbeitet habe und sich das PÖ ja nun mehr als nur brav verhält, ist die Seife leider sehr blass geblieben. Hübsch finde ich sie trotzdem.

Da das ja nun alles so gut funktioniert hat, musste ich unbedingt noch ein weiteres Dreieck in Rot probieren. Rote Seifen habe ich irgendwie kaum welche. Warum eigentlich? Die Farbe Englisch Rot dunkel habe ich bestimmt schon 1 Jahr hier rumliegen, habe mich aber nie so recht dran gewagt, bis ich diese wunderbaren Naturfarbenversuche bei Moja gesehen habe. Daher musste ich die Farbe nun endlich einmal ausprobieren. Das rote Dreieck kommt ebenfalls mit einem weißen Zipfel und einem weihnachtlichen Schlitten. Die Stempel sind neulich mit meiner (viel zu) großen Bestellung von Soap Stamps 4 you eingetrudelt und sind damit die einzigen Weihnachtsstempel, die ich besitze (bevor ich die gesehen hatte, glaubte ich ganz fest, niemals Weihnachtsstempel zu besitzen). Beduftet ist die Zipfelmütze mit Apfelzimt von Manske. Das PÖ duftet wirklich lecker und auch nicht zuuuu arg nach Weihnachten, sodass man nicht so schnell von dem Geruch genervt ist, wenn die Plätzchen und Zimtstern-Schlacht einmal begonnen hat 😅.

Apropos, da ist mir doch glatt nach etwas Gebäck ☕ und daher verabschiede ich mich an dieser Stelle, wünsche Euch eine wunderschöne Woche und sage wie immer:  Bis zur nächsten Seife.