Der pH-Wert spielt in Sachen Haar eine große Rolle. Der Hauptbestandteil unserer Haare ist das Protein Keratin.
Keratin braucht eine saure Umgebung und ein gesunder Haarschaft hat einen sauren pH von ca. 3,6. Zum Vergleich: der pH-Wert der Kopfhaut liegt, wie auch bei der Haut am restlichen Körper bei 5,5.
Das der pH-Wert einen wesentlichen Einfluss auf unser Haar-Keratin hat merken wir bei jeder Wäsche mit Haarseife. Nach dem Waschen und Spülen können sich die Haare stumpf, hart oder einfach merkwürdig anfühlen (vorausgesetzt man hat die Seife gründlich ausgespült!) . Keratin quillt in stark alkalischem Milieu auf. Die Haarschuppen stellen sich auf und das Haar fühlt sich dadurch stumpf an.
Glücklicherweise kann man dieses Aufstellen der Haarschuppen wieder rückgängig machen, sonst wäre eine Haarseife ja auch quatsch. Dazu kann man sich einen Liter verdünnte Essig- oder Zitronensäure-Lösung über den Kopf schütten 😜 und das kennen wir als sauren Rinse. Dieser hat einfach die Funktion nach der Benutzung der Seifen, den pH-Wert vom alkalischen zurück in den sauren Bereich zu verschieben, damit sich die Haarschuppen wieder legen und das Haar schön glatt ist. Einen sauren Rinse vor der Haarwäsche herzustellen dauert keine 30 Sekunden, ist in jedem Fall spielend einfach und kostengünstig. Hier folgen nun die Rezepte, die ich (bisher) ausprobiert und für fabelhaft befunden habe.
für feines dunkles Haar
2 Teebeutel oder 1 EL losen Tee mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ruhig 20-30 Minuten ziehen lassen. Anschließend Teebeutel (oder den losen Tee) entfernen und auf eine angenehme Wärme abkühlen lassen. Zitronensäure dazugeben, kurz umrühren - fertig.
Der Rinse sollte gut ausgespült werden. Die Haare fühlen sich hinterher sehr griffig und fest an. Man sollte die nassen Haare, wenn man sie direkt kämmen möchte, zunächst mit einem groben Kamm kämmen. Nach dem trocknen bekommen sie einen wunderbaren Glanz, sind sehr griffig und sehen, bei mir zumindest, sehr gesund aus. Allerdings verwende ich den Rinse nicht jedesmal. Schwarzer Tee enthält auch Gerbstoffe, die nicht jedermanns "Haarsache" sind, daher muss man für sich selbst einfach austesten, ob das Rezept funktioniert.
Phase A
Phase B
Phase C
Phase D
Zunächst habe ich Natural Betain und Dermosoft 1388 Eco in abgekochtem, destilliertem Wasser gelöst (Phase A). Cosphaderm löst sich zwar anstandslos im Wasser, dennoch habe ich das Pülverken aus alter Gewohnheit in Glycerin angerieben. Anschließend habe ich die Phase A zu B gegeben, zunächst per Hand mit dem Glasrührstab verrührt und dann mit dem Kai Blendia hochtourig homogenisiert. Nachdem das Gel so hergestellt war, kam die Zitronensäure Lösung dazu. Ich habe den gleichen pH-Wert eingestellt, den ich auch bei der Apfelessig-Wasserlösung vorgefunden hatte und der lag zwischen 3 und 3,5.
Nachdem ich den pH schlussendlich überprüft hatte, kam noch etwas natürliches Parfümöl "Green Apple" von Manske dazu und fertig war das „After Soap Gel“.
Da es sich dabei um ein stark wasserbasiertes Produkt handelt, muss hier natürlich konserviert werden. Als einziger bot sich hier Dermosoft Eco an, da sich dieser auch in einer Wasserphase unterbringen lässt und einen niedrigen pH-Wert braucht, um seine konservierenden Eigenschaften voll zu entfalten. Aus den Angaben bei Aliacaura.de habe ich einfach mal geschlossen, dass die konservierende Wirkung auch noch bei sehr kleinem pH erhalten bleibt. Das muss ich weiter beobachten.