Nein, das ist kein Tippfehler 😉. Der Name beschreibt recht realitätsnah die Wirkung dieser Haarseife auf meine Haare.
Ich habe die letzten Monate ein bisschen mit Haarseifen getüftelt und nun einige Rezepte gefunden, die mir verdammt gut gefallen. Allen voran geht dieses Exemplar. Ich habe zwar eher feines Haar, davon aber recht viel, und wenn ich die falsche Haarseife benutze, dann entwickelt sich auf meinem Kopf auch mal ein ausgewachsener Afro und das, obwohl ich nur eine leichte Naturwelle habe. Ein Problem sind bei mir trockene Spitzen, die auf eine Haarseife völlig anders reagieren als der Haaransatz. Mit dieser Seife sind meine Haare allerdings von der Kopfhaut bis in die Spitzen zufrieden und ich kann nach verschiedenen Ausführungen sicher sagen: Das liegt am Mandelöl.
Das Rezept
Damit ich nicht in Seifenbergen untergehe, habe ich alle Teststücke als Microcharge von 100g GFM gesiedet. Dazu habe ich mit der "nackten" Seife, d. h. ohne Zusätze angefangen, um die Ölkombination auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei ist die Seife in der Tropfenform entstanden. Der Leim hat für genau zwei Einzelformen gereicht.
Da eine klassische OHP mit Überfettungsöl bei der kleinen Menge nicht möglich war, musste das von mir so geliebte Brokkolisamenöl zur Überfettung wegfallen. Ich war erst skeptisch, konnte aber schnell feststellen, dass ich Brokkolisamenöl nicht zwangsläufig brauche. Auch der LU von 10% hatte mich schnell überzeugt, denn die Seife ließ sich sehr viel schneller auswaschen, als die anderen zuvor. Schon beim Auswaschen konnte ich feststellen, wie weich die Haare werden. Da war überhaupt nichts hart oder griffig. Dann wollte ich es genau wissen und testete die Nasskämmbarkeit ohne vorherigen sauren Rinse. Da kam dann erst das richtige WOW-Erlebnis. Die Haare waren so geschmeidig und leicht kämmbar, dass ich es kaum glauben konnte. Den sauren Rinse habe ich dann noch nachgeholt und mein „After Soap Gel“ in die Haare geknetet, ca. 10 Min einwirken lassen und gut ausgespült. Die Haare waren hervorragend kämmbar und fühlten sich einfach wunderbar an. Als die Haare trocken waren, stellte ich allerdings fest, dass mir ein bisschen der Glanz fehlt.
Also siedete ich dieselbe Seife noch mal, nur mit etwas Seide und siehe da: Die perfekte Haarseife für Bettie nun auch mit atemberaubenden Glanz in den Haaren. PERFEKT!
Die wirklich faszinierende Wirkung der Seife auf meine Haare, ließ mich nicht los. Ich hatte das Mandelöl im Verdacht, für die hervorragende Kämmbarkeit und die Weichheit der Haare verantwortlich zu sein. Aber glauben heißt nicht wissen. Also siedete ich zwei weitere Seifen. Bei der einen Testseife war das Mandel- komplett durch Distelöl ersetzt und bei der zweiten habe ich beides, also Distel HO und Mandel, je zur Hälfte eingesetzt. Die Testseife mit Distelöl konnte mich absolut nicht überzeugen, die war wirklich einfach verdammt anders. Die Zweite mit je ½ Distel HO und ½ Mandelöl war da deutlich besser, aber nicht so, wie die ursprüngliche Seife. Das war richtig spannend und ich bin absolut fasziniert davon, wie sehr sich die Öle doch unterscheiden und zwar spürbar! Man sollte ja meinen, dass besonders ölsäurereiche Öle wie Distel HO oder Mandelöl keine größeren Unterschiede zeigen, aber ich habe nun gelernt, dass da ein gewaltiger Unterschied existiert. Das konnte ich auch bei einigen Seifen mit Olivenöl feststellen, aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.
Die Microcharge
Microchargen sind nicht ganz einfach, besonders dann, wenn es nur um 100g GFM geht. Glücklicherweise bin ich dafür gut gerüstet, denn ich besitze eine Ultrafeinwaage mit drei Nachkommastellen, die ich mal günstig in einem Laborfundus erstanden habe. Damit kann man schon seeehr genau abwiegen. Eine Feinwaage mit zwei Nachkommastellen reicht für solche Zecke natürlich auch aus. Ihr solltet aber auf keinen Fall eine einfache Küchenwaage mit nur einer oder gar ohne Nachkommastellen verwenden. Die wiegen meist nur in 0,5g Schritten und das auch nur dann genau, wenn man über 20g oder mehr liegt. Die NaOH-Mange liegt bei 100g GFM aber weit unter 20 g und grobe Wiegefehler in diesem Bereich, können den geplanten LU ratzfatz dahinschmelzen lassen. Bei einer solch kleinen GFM kann je nach Rezept schon ein Wiegefehler von 0,5g – 0,8g den LU von 10% auf 5% herabsetzen, wie man an den folgenden Bildern meines Seifenrechners sieht. In diesem Fall ist genaues Arbeiten also oberstes Gebot.
Vorgehensweise für 100g GFM
So eine Microcharge sollte per Hand gerührt werden, weil die Menge für einen Pürierstab einfach zu klein ist. Dabei bietet es sich an mit reduzierter Wassermenge zu arbeiten, damit man sich keinen Wolf rührt. Ich habe gute Erfahrungen mit 20-25% Wassermenge gemacht. Bei dem Zusatz von Seide bin ich allerdings bei meinen üblichen 30% geblieben. In diesem Fall muss genügend Wasser vorhanden sein, da die Seide einiges an Wasser aufsaugt. Das soll sie auch, dann löst sie sich später leichter auf. Ich habe versucht meine Vorgehensweise mal zusammenzufassen. Bitte nicht wundern, ich bin natürlich erst später auf die Idee gekommen Fotos zu machen. Die Laugenflüssigkeit auf den Bildern ist ein Sud aus Wasser und gemahlenen Brennnesselblättern, daher auch die dunkle Farbe.
Die Lauge
Zunächst braucht man ein geeignetes Plastikgefäß für die Lauge. Es ist zwar nur eine kleine Menge, die will aber aufgrund der Seide und der Zitronensäure gut umgerührt werden und daher sollten die Wände hoch sein, damit nichts herausspritzt. Ich bin bisher mit einem 250 ml Messbecher gut gefahren. Als Erstes wiege ich die Zitronensäure und die Seide ein. Die Seide sollte so klein geschnitten werden, wie nur möglich. Als Nächstes kommt das Wasser dazu. Die Zitronensäure sollte sich unter Rühren schnell auflösen. Wichtig dabei: Löst sich Zitronensäure in Wasser, ist das eine endotherme Reaktion, d.h. die chemische Reaktion verbraucht Wärme. Daher wird das bisschen Flüssigkeit auch spürbar kälter. Mein Thermometer zeigte mir 15°C bei 21°C Raumtemperatur. Das ist wichtig zu wissen, denn bei dieser kleinen Menge kann ein kleiner Temperaturunterschied großen Effekt haben.
Das gilt ganz besonders dann, wenn man in dem kleinen bisschen auch noch Seide auflösen möchte. Die Seide muss gut einrührt werden, bis sie sichtbar durchfeuchtet ist. Sie wird etwas Wasser aufsaugen, weshalb einem die Flüssigkeitsmenge noch geringer erscheint als zuvor. Anschließend lasse ich das Gemisch 10-20 Minuten stehen, damit die Seide ausreichend Zeit hat sich vollzusaugen.
Nun kommt der spannende Teil. Die benötigte NaOH Menge zur Neutralisation der Zitronensäure und zur Verseifung wiege ich in einem Gefäß zusammen ab und gebe es dann, entgegen jeglicher Empfehlung, in einem Schwupps in das Wasser-Seide-Zitronensäure-Gemisch – und JA! Das zischt und brodelt.
Allerdings hat das auch einen guten Grund: Gibt man erst die Menge NaOH zum Neutralisieren der Zitronensäure dazu und nach dem Abkühlen erst die restliche Menge, kann es sein, dass es aufgrund der kleinen Menge nicht heiß genug wird, damit sich die Seide löst. Ich hatte schon oft das Problem, dass dann noch ungelöste Teile in der Lauge waren. Gibt man die Lauge dann durch ein Sieb, kommt unter Umständen nicht alles in der Seife an. Man kann auch nicht einfach den Püri reinhalten und hoffen, dass der das schon macht, da die Gesamtmenge an Seifenleim einfach zu gering ist. Die Seide hat sich bei mir immer anstandslos gelöst, wenn ich das gesamte NaOH (also zum Neutralisieren der ZS + NaOH für den berechneten LU) in einem Schwupps dazugegeben habe. Ich rühre das Ganze immer mit einem Thermometer und ganz langen Armen um. Das Thermometer zeigte dann schon mal 95°C, die aber ratzefatze wieder runterkühlten. Solange man das „Brodelgeräusch“ hört unbedingt weiter rühren, sobald sich das beruhigt hat, kann man sich entspannen. Es dauert dann nicht einmal 5 Minuten und die Lauge ist schon wieder bei ca. 70-75°C, weil die Menge so klein ist. Ich lasse die fertig angerührte Lauge so mindestens 20 Minuten stehen und dann ist die Seide auch schon Geschichte.
Fette & Öle
Auch hier empfiehlt sich ein Messbecher in passender Größe, dazu nehme ich immer einen 500 ml Messbecher. Zunächst wiege ich die festen Fette ab und schmelze sie kurz in der Mikrowelle klar auf. Anschließend wiege ich die flüssigen Öle direkt in den Becher ein und rühre mit einem Minischneebesen um, der auch die ganze Zeit über in dem Gefäß bleibt, damit kein Öl verloren geht. Das Natriumlaktat und die ätherischen Öle werden auch direkt zu der GFM in den Becher gewogen, da es so kleine Mengen sind und in einem Extragefäß einfach zu viel Rückstand bleiben würde.
Ist die Lauge fertig und alles abgewogen und gelöst, kann es im Prinzip losgehen. Ich achte bei Microchargen nicht so penibel auf die Temperatur, wie bei normalen Chargen, da es eben solche Winzmengen sind. Es kann dann allerdings zu vorzeitigem Andicken kommen, was in diesem Fall gewünscht ist, da per Hand gerührt wird. Wer das schon mal gemacht hat, weiß, dass mehr als 15 Minuten Rühren per Hand wirklich anstrengend werden können. Die Lauge sollte natürlich durch ein Sieb zu den Fetten gegeben werden. Ich muss zu meiner Schande aber gestehen, dass ich darauf verzichtet habe 😅, da nun mal jeder Tropfen Lauge zählt und ich mir das Ganze, so gut es eben ging, vorher genau angeschaut habe, um sicherzugehen, dass kein ungelöstes NaOH mehr in der Suppe schwimmt.🙊
Für diese Rezeptur hat das Rühren mit dem Minischneebesen ganze 12 Minuten gedauert, bis der Leim im dicken Puddingstadium gut zeichnete. Die Menge hat genau für 1 und ½ Spiralform gereicht. Nach dem Einformen habe ich die Microcharge bei 50°C für 1h in den Backofen gestellt, damit sie schneller verseift. So konnte ich direkt am nächsten Tag eine wunderbar weiße, feste und herrlich duftende Mandelhaarseide ausformen. Bei der Mandelhaarseife ohne Seide zog der Leim wesentlich schneller an und ging im Ofen auch schnell in eine Gelphase über. Das führe ich aber auf die ÄÖ-Mischung aus Lemongrass, Litsea, Orange, Rosmarin, Ylang-Ylang und Zeder zurück. Microchargen sind nicht ganz einfach und man sollte in jedem Fall schon etwas Siedeerfahrung haben, um sicher agieren zu können. Ich bin von dieser Vorgehensweise recht angetan, da man nicht in Seifenbergen erstickt, ganz besonders in solchen Testphasen. Ständig fällt einem eine weitere „Zauberingredienz“ in die Hände, die man unbedingt ausprobieren möchte.
Bei allen schönen Zusätzen ist es jedoch am wichtigsten, sich erst einmal an die Öl und Fettkomposition heranzutasten. Sie bildet die Grundlage der Haarseife und ist am Wichtigsten. Wenn man damit zufrieden ist, kann man verschiedene Zusätze testen, und ihr werdet überrascht sein, was man da so für Unterschiede bemerken kann – ich bin es jedenfalls immer wieder.
Und wo ich gerade dabei bin: Überrascht hat mich auch die folgende Seife.
Liebe Grüße an Tina aka Traumbubbles
Ein weiteres Rezept, dass ich uneingeschränkt empfehlen kann, ist Tinas Rapunzel-Haarseife. Ich hatte ja immer eher Bedenken Olivenöl für meine Haare einzusetzen, da sie es im Urzustand bisher nicht so gut aufgenommen haben. In Form dieser Seife allerdings erfreuen sich meine Haare bester und strähnenfreier Gesundheit. Die Fettkomposition habe ich genauso übernommen, allerdings musste ich in Ermangelung von Pinienharz, Birkenblätter-Mazerat und noch einiger anderer Kleinigkeiten etwas umdisponieren. Als Laugenflüssigkeit diente mir Verbene-Hydrolat. An Zusätzen sind drin: 3% Zitronensäure, 0,2% Tussah-Seide und 1% Salz. Da ich das Ganze als OHP gemacht habe, sind nach der Verseifung im Backofen noch 10% Joghurt und 3% Honig in den fertigen Seifenleim gewandert. Beduftet habe ich sie mit Rosemary-Eucalyptus von Scent Perfique. In dem PÖ hatte ich 1 TL Menthol gelöst. Dabei ist wirklich eine erfrischende und sehr rustikale Seife rumgekommen. Nach dem Ausformen habe ich die Seife 2 Tage stehen lassen und wollte dann einen schönen Acrylstempel reinhämmern. Da waren die Stücke allerdings schon so dermaßen hart, dass ich mehr oder weniger rohe Gewalt anwenden musste. Das sieht man den Stücken auch an und trotzdem ist der Stempel nicht gut in die Seife gegangen.
Ausnahmsweise stellt das für mich mal überhaupt gar keinen Grund zum Ärgernis dar, denn ich finde, es unterstreicht den rustikalen Charakter der Seife und erscheint für meinen Geschmack äußerst charmant. Und ich kann euch gar nicht sagen, wie befreiend es ist, optisch mal keine perfekte Seife zeigen zu können (oder auch zu müssen?), dafür aber eine mit Seele, die genau deshalb irgendwie doch total perfekt ist – Ich hoffe ihr könnt mir noch folgen 😵 😅 😜.
Nun, bevor ich mich noch um Kopf und Kragen schreibe, verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch allen eine schöne Woche.
Liebste Grüße,
Eure Bettie
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Tina (Montag, 28 Januar 2019 08:42)
Hallo liebe Bettie,
ich hab deine Abhandlung Haarseife mit Spannung gelesen! Die
Microcharge ist für solche Experimente echt supi und ganz schön
tricky, aber es wäre mir auch mal einen Versuch wert (da werd ich
endlich gezwungen genau zu Arbeiten lol)
Ich bedanke mich ganz ganz herzlich für die Veröffentlichung deines
Haarseifenrezeptes :*❤ und werde - da ja unsere Haarbeschaffenheit
fast gleich ist - auf die Liste ganz oben setzen!
Fotos und Seifen mal wieder eine Schau liebe Bettie ❤❤❤
Eine wundervolle Woche wünscht dir
TINA
❤️ Bettie (Montag, 28 Januar 2019 19:56)
Liebe Tina,
Ich freue mich unglaublich, dass dir der Beitrag gefällt und kann ebenfalls ein dickes DANKE zurück geben für DEIN Haarseifenrezept �. Falls Du die Mandelhaarseife mal nachsiedest würde ich mich wahnsinnig über ein Feedback freuen. Herzlichen Dank für Deine lieben Worte und deinen Besuch.
Ich wünsche dir auch eine entspannte und schöne Woche. Ganz liebe Grüße,
Bettie
Moja (Dienstag, 05 Februar 2019 21:22)
Liebe Bettie,
auch, wenn ich mich ja beim Thema Haarseifen immer noch etwas "ziere" (*kicher), finde ich Deine Seifen suuuuuper ansprechend - innerlich wie äußerlich - und die Mini-Chargen-Vorgehensweise sehr informativ und toll beschrieben. ❤❤❤
Danke Dir sehr für den Input! ❤
Liebste Grüße,
Moja
❤ Bettie (Samstag, 09 Februar 2019 16:16)
Liebe Moja,
herzlichen Dank ❤. Ich kann dich da gut verstehen. Ich habe auch eeeewig gebraucht, bis ich mich schlussendlich getraut habe. Besonders bei langen Haaren ist die Sache ja auch heikel. Man züchtet und züchtet und die Befürchtung einen Filzklumpen auf dem Kopf zu haben ist doch ein bisschen abschreckend�. Bisher bin ich immer noch bei jeder Haarseife erstaunt, wie wunderbar das eigentlich funktioniert und bereut habe ich es bisher auch nicht.
Ich freue mich sehr über deine lieben Worte und deinen Besuch,
Ganz liebe Grüße,
Bettie
Ingrid (Freitag, 22 Februar 2019 20:01)
Hallo betti, deine seifen sehen super aus. Ich würde mich für die mandelöl seife interessieren. Kann man sie irgendwo kaufen.
Liebe grüße ingrid
❤ Bettie (Dienstag, 26 Februar 2019 20:38)
Hallo liebe Ingrid,
herzlichen Dank für dein liebes Kompliment. Leider kann man die Seife nicht kaufen. Aber nachsieden ist ausdrücklich erwünscht�.
Ich danke dir für deinen Besuch und deinen lieben Kommentar.
Liebe Grüße,
Bettie
Barbara (Mittwoch, 06 März 2019 15:04)
Hallo Bettie!
Ich würd deine beiden Haarseifen-Rezepte gern ausprobieren. Es sind meine ersten und ich lese immer, dass man bei Haarseifen die Überfettung niedriger wählen soll, so 3-4 %, damit die Haare nicht fettig werden. In deinen Rezepten ist das mit 7 und 10 % doch recht hoch angegeben. Laut deinem Blog hast du wie ich auch längere Haare, die eher schnell nachgefettet haben. Ich wollt deshalb fragen, warum du die Überfettung so hoch wählst?
❤ Bettie (Mittwoch, 06 März 2019 15:26)
Hallo Barbara,
ich wähle den Laugenunterschuss so hoch, weil sich die Seife dann sehr viel besser und schneller auswaschen lässt.
Bei der Verseifung entstehen Emulgatoren durch die unvollständige Verseifung der Fette. Je höher der LU, desto mehr Emulgatoren werden gebildet und desto besser lässt sich die Seife aus den Haaren waschen.
Der Laugenunterschuss hat, meiner Meinung nach, aber mit dem Nachfetten der Haare nichts zu tun. Ich konnte beobachten, dass es eher am Anteil des Schaumfettes liegt. Ich benutze gerade eine Seife mit 20% Schaumfett und einem LU von 10%. Die Haare halten 1 Woche durch und fetten überhaupt nicht mehr schnell nach. Es scheint je stärker man die Kopfhaut beim waschen entfettet, desto schneller produziert sie Hauttalg, um den Verlust auszugleichen. Wird sie weniger entfettet, weil der Schaumfettanteil nicht so hoch ist, muss sie Kopfhaut auch weniger Hauttalg produzieren = Haare fetten nicht so schnell nach.
Ich mache aktuell gute Erfahrungen mit wenig Schaumfett, hohem LU und ganz milden Ölen und Fetten.
Ich hoffe das hilft dir weiter liebe Barbara.
Ganz liebe Grüße,
Bettie
Nicole (Samstag, 04 Mai 2019 14:56)
Hallo Bettie!
Ich bin schon seit Wovchen begeisterte Nutzerin von Haarseife....meine Haar sind echt schön lockig und gepflegt geworden....nun möchte ich gerne selber meine Haarseife herstellen.....nach Deinem traumhaften Rezept!!! Nun habe ich noch eine Frage: von wo beziehst Du Deine Zutaten?
Liebe Grüße
Nicole
❤ Bettie (Sonntag, 05 Mai 2019 17:36)
Hallo liebe Nicole,
Ich freue mich sehr, dass du mit Haarseife so gut zurecht kommst. Ich bestelle meine Zutaten in der Regel bei Manske oder Behawe. Das Mandelöl gibt es bei unserem Edeka von Rinatura in Bio Qualität. Reiskeimöl kaufe ich im Asia-Geschäft. Einzig die Seide ist im Augenblick schwierig. Ich habe noch eine große Menge, die ich letztes Jahr bei der Wollfabrik bestellt hatte, nur haben die leider ihren Shop geschlossen. Möglicherweise bekommt man sie wieder bei Vita von Waldehoe. Ich hoffe das hilft dir weiter und wünsche dir viel Spaß beim sieden ❤️.
Ganz liebe Grüße,
Bettie
Lea (Mittwoch, 05 Juni 2019 20:43)
Hallo Bettie,
ich habe mir vorgenommen dein Mandel-Haarseide Rezept kommende Woche nachzusieden.
Da ich mich noch nicht ganz an die Microcharchen herantraue, Plane ich eine GMF von 300g. Als Form nutze ich daher nun auch das erste Mal keine große Blockform, sondern kleine Silikonformchen (Muffingröße).
Die Frage die sich mir brennent stellt: Will ich eine Gelphase dabei nun erzeugen oder vermeiden?
Ich habe wo anders gelesen, bei Zusätzen wie Seide sollte man die Gelphase besser vermeiden. Du hast deine ja aber nochmal in den Backofen gestellt. Oder war das nur wegen der Microcharge?
Hilfe!
Liebe Grüße und tausen Dank für deinen tollen Blog
Lea
❤ Bettie (Donnerstag, 06 Juni 2019 06:09)
Liebe Lea,
wie wunderbar, dass freut mich sehr ;-). Ich habe die Seifchen nur in den Ofen gestellt, weil es eine Microcharge war und diese nicht mit dem Pürierstab emulgiert werden kann. Durch die Hitze wird die Verseifung unterstützt, wodurch nasse Kreide vermieden wird. Du kannst die Seife ganz normal als CP machen und anschließend mit einer Decke oder ähnlichem isolieren. Ich überlasse es meist der Seife selbst, ob sie gelt oder nicht. Der einzige Vorteil bei einer Gelphase wäre, dass du sie eher verwenden kannst. Ansonsten ist das eigentlich so ziemlich egal. ;-)
Ich hoffe, dass Hilft dir weiter und wünsche dir viel Spaß beim nachsieden.
Ganz liebe Grüße,
Bettie
Evangeline (Samstag, 31 August 2019 09:56)
liebe bettie, ich finde deine etiketten bzw die art, wie du die rezepte festhältst, ganz wunderbar. ist das ein spezielles programm? lg nicole
❤️❤️Bettie (Samstag, 31 August 2019 19:56)
Liebe Evangeline,
Herzlichen Dank ♥️ Als Grundlage dient ein normales Foto von der Tafel oder Papier. Mit Hilfe von Photoshop ergänze ich dann den Text �.
Liebe Grüße,
Bettie
Eva (Freitag, 08 November 2019 16:45)
Hallo liebe Bettie,
ich siede erst seit kurzem und überlege mir eine Haarseife zu machen, deine vorgehensweiße ist sehr interessant, sehr gut und ausführlich erklärt, danke dafür. Würde aber erstmal ohne Seide versuchen, wie du schreibst erstmal die geeignete Fette finden. Die letzten Tage habe ich ein paar Seifenrechner getestet, und es gibt’s unterschiedliche Angaben wie viel NaOH man nehmen soll.
Hast du ein eigenes Rechner?
Dein Blog und die Seifen finde ich seeeehr schön.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
Eva
Bettie (Samstag, 09 November 2019 16:45)
Hallo liebe Eva,
herzlichen Dank für deine lieben Worte. Leider kann ich dir bezüglich des Seifenrechners nicht weiterhelfen. Ich kann dir aber den SoapCalc Rechner empfehlen (http://www.soapcalc.net/calc/SoapCalcWP.asp). Den benutzen auch viele Forumsmitglieder im Seifentreff ;-).
Herzlichen Dank für deinen Besuch und deinen Kommentar. Ganz liebe Grüße,
Bettie
Eva (Montag, 11 November 2019)
Hallo liebe Bettie,
herzlichen Dank für deine Antwort und Link, habe mir gleich Lesezeichen gesetzt.
Deine Seifen sind wirklich seeehr schön und sehen perfekt aus.
Ganz liebe Grüße
Eva
Carla (Mittwoch, 11 Dezember 2019 19:37)
Hallo Bettie,
ich würde gerne die Mandelhaarseife ausprobieren - also bis auf die Zitronensäure auch ohne die Zusätze, um eben zu sehen, ob die Seife auch meinem Haar gut tut. Da ich totale Anfängerin bin, hätte ich eine Frage zum Natriumlaktat: Braucht man das? Damit die Seife genug hart wird? Oder könnte ich es weglassen?
Vielen Dank für die Mega-Informationen, die Du teilst!!!
Lieben Gruß,
Carla
Claudia (Dienstag, 31 Dezember 2019 23:08)
Liebe Bettie
Ich siede seit einigen Monaten. Leider auch noch auf der Sucher nach DER Haarseife. Deine Mandelhaarseife hört sich äusserst viel versprechend an. Habe vor diese schnellstmöglich nachzusieden.
Ich habe mich zudem total in die Seifenvorm verliebt. Der Blumige-Wassertropfen! Kannst du mir sagen wo ich diese finde? Bitte bitte....
Hab mir bereits die Finger wund getippt....
Liebe Grüsse und einen wunderschönen Rutsch ins 2020
Karin Hartmann (Montag, 06 April 2020 12:26)
Es sollte natürlich: Hallo Bettie heißen
Kirsten (Freitag, 19 Juni 2020 18:21)
Liebe Betti,
ich bin neu auf Deinen Blog gestoßen und geflasht von so viel Wissen, Experimentierfreude und wunderschönen Seifen! Obwohl ich seit fast 20 Jahren Seifen siede (und auch verwende ...) habe ich bisher vor Haarseife zurückgeschreckt, da wir auch extrem kalkreiches Wasser haben. Nun hast Du mich aber ermutigt, doch auch mal zwei Minichargen herzustellen. Ich habe - wie Du - dickes aber sehr feines Haar, das Nachfetten hat nach der Menopause doch deutlich nachgelassen. - Noch zwei Tipps für Dich, solltest Du das noch nicht gefunden haben: Rohseidenfasern kaufe ich seit jeher bei Macsoapy in Dresden. Zum Cremerühren habe ich noch einen Blendia, der hat ja diesen kleinen und schmalen Aufsatz, mit dem man sogar in die hohen schmalen Bechergläser kommt. Den kann man gut säubern und er kommt für die Probechargen zum Einsatz.
Liebe Grüße aus Thüringen,
Kirsten
Stefanie (Donnerstag, 23 Juli 2020 09:18)
Hallo,
ich glaube, an das Sieden von Seife traue ich mich noch nicht ran. Ich wollte es erstmal mit einem Shampoo Bar versuchen. Aber mich würde interessieren, wo du die tolle Tropfenform von der Mandelhaarseife ohne Seide bezogen hast ;) ? Die würde auch sehr schön zu meiner Körperbutter passen. Lieben Dank, eine tolle Seite!
Herzliche Grüße
Stefanie
Bettie (Samstag, 01 August 2020 11:51)
Liebe Carla,
Liebe Claudia,
Liebe Kirsten,
Liebe Stefanie,
Entschuldigt bitte, dass ich mit meinen Antworten so geschludert habe. Die Tropfenform hatte ich mal von Ali Express. Ich weiß nicht ob es sie da noch gibt. Ich hatte meinen Account dort aufgegeben, daher kann ich es jetzt auch nicht mehr nachvollziehen. Das NaLaktat hatte ich tatsächlich nur in der Seife damit sie härter wird. Das geht wahrscheinlich genausogut mit Salz.
Entschuldigt bitte die späte Antwort. Ich freue mich sehr über euren Besuch und die lieben Kommentare. Ganz liebe Grüße,
Bettie
Bibi (Dienstag, 21 November 2023 11:51)
Hallo Bettie,
Tolles Rezept, danke fürs Teilen! Ich bin ein Sieder-Neuling und traue mich an Haarseife noch nicht ran, habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass Mandeln in Pflegeprodukten meinen Haaren gut tun (auch Mandelmilch). Mit dem Rezept habe ich nur ein Problem... ich finde einfach kein Reiskeimöl!!! Ich war schon in großen Supermärkten und in großen Asia-Supermärkten, aber keiner hatte es. Kannst du mir vielleicht sagen, welche Marke du benutzt? Vielleicht finde ich es ja dann.
Liebe Grüße
Bibi