OLIVE & Shea Body Butter

Ich muss gestehen, dass ich meine erste „Whipped Body Butter“ vor drei Jahren furchtbar fand. Es handelte sich dabei um eines dieser "Tassen"-Rezepte: 1 Cup of Coconut Oil, 1 Cup of Shea Butter… u. s. w. Nun ja … das Ergebnis war damals schön anzusehen, aber da ich überhaupt keinen blassen Schimmer von der Anwendung hatte, blieb das versprochene "Spa"-Erlebnis aus. Mein Fehler damals: Ich verteilte die Sheasahne einfach so auf trockener Haut. Dort blieb sie natürlich auch. Mein ganzer Körper war fettig, nichts zog ein und es fühlte sich an, als hätte ich mich in 3 km Frischhaltefolie eingewickelt in den Backofen gelegt - furchtbar. 😵

Heute weiß ich es besser: Lotionen und Cremes sind eine Mischung aus Fett und einem größeren Anteil an Wasser. Zusammengehalten wird beides durch Emulgatoren, denn Wasser und Öl mögen sich nicht besonders. Die Öle und Fette in den Lotionen können nur in die Haut einziehen, wenn Wasser vorhanden ist. Eine Sheasahne enthält aber nun mal kein Wasser und daher sollte man sie auf nasser Haut, am besten direkt nach dem Duschen, auftragen. Das gilt ebenso für andere fettbasierte Pflegeprodukte, wie Body Melts. Natürlich kann man die Haut vor der Sheasahne auch mit einem wundervollen selbst destillierten Hydrolat befeuchten. Das setzt dem Ganzen dann natürlich noch die Krone auf. 🥰

Auf der nassen Haut lässt sich meine neue Sheasahne hervorragend verteilen. Sie zieht schnell ein und hinterlässt eine wunderbar gepflegte und glatte Haut. Der zarte Duft von naturfiltrierter Sheabutter, nativem Kokos- und Olivenöl ist eine wahre Wohltat für die Nase.

• Kokosöl, Shea- & Olivenbutter im Wasserbad klar aufschmelzen.
• Traubenkernöl, Olivenöl, Vitamin E (und optional Duft) zusammengeben und gut verrühren, bis sich das Vitamin komplett gelöst hat.
• Phase B zu Phase A geben und homogen verrühren.
• 20-30 Minuten in den Tiefkühler stellen (bei dieser 100 g Charge hat es 30 Minuten gedauert, wobei ich die Konsistenz alle 10 Minuten kontrolliert habe) oder für längere Zeit in den Kühlschrank.
• Ist die Masse fest genug, kann mit einem Handmixer aufgeschlagen werden. Da hierbei allerdings auch ein bisschen Wärme entsteht, habe ich die Sheasahne in einem Eiswasserbad aufgeschlagen. Das funktioniert auch gut, wenn die abgekühlte Masse noch nicht fest genug ist und man keine Geduld mehr hat.😜Außerdem geht das Aufschlagen im Eiswasserbad recht schnell.

Ist die Sheasahne fertig kann sie in ein desinfiziertes (optimal ein sterilisiertes) Gefäß gegeben werden. Ich benutze dafür gern Bügelgläser. Die sind nicht nur dekorativ, sondern auch recht einfach zu sterilisieren, da sie aus Glas sind. Allerdings ist "sterilisiert" nicht das richtige Wort. Steril bedeutet "keimfrei" und das erreicht man nur mit einem Autoklaven. Außerdem kann man die Gefäße nur steril halten, wenn man sie unter einer sogenannten "Clean Bench" öffnet. Solch eine sterile Werkbank findet man in der Regel in einem Labor, aber nicht in der heimischen Kosmetik-oder Seifen-Küche 😅 (und unter uns: Das wollt ihr auch nicht, denn die Dinger sind ziemlich groß, sehr teuer und machen echt Krach🤯). Die gute Nachricht ist aber: Wir können die Keime mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zumindest sehr gut verringern. Das nennt man dann im Übrigen "keimarm". Ich hatte mir zu diesem Zweck vor längerer Zeit den Philips Avent Babyflaschen "Sterilisator" zugelegt, ein einfacher Dampfdruck-Kochtopf tut es aber genauso und damit bekommt man die Glasbehälter sogar tatsächlich steril (bis man den Deckel öffnet). Die Gläser und Geräte sind nach dem „sterilisieren“ leider nass. Ich stelle sie dann einfach bei 250°C für 60 bis 90 min in den Ofen und lasse sie dort heiß trocknen. Für DIY Verhältnisse sind die Gläser dann ausreichend „keimarm“. Möchte man die Glasbehälter keimarm aufbewahren, kann man sie erst im Ofen trocknen, dann mit Alufolie verschließen und bei 200-250°C für ein oder zwei Stunden backen. Das Innenleben der Behälter bleibt dann wirklich super sauber und der nächsten "Rührsession" steht nix im Weg. 

Ich fand diese "3 Zutaten DIY Körperbuttern" am Anfang ja ganz witzig, mittlerweile weiß ich es besser und würde davon abraten unendlich viel Kokosöl in so eine Butter zu geben. Es zieht zwar sehr schnell ein, aber nicht besonders tief. Außerdem ist der glättende Effekt schnell vorbei und zu viel Kokosöl kann die Haut sogar austrocknen.

In meinem Rezept ist es nur mit 10% vertreten und das auch nur, weil es die Spreiteigenschaften der Fettmischung auf der Haut wesentlich verbessert.  Mit dem Spreiten ist gemeint, wie gut sich ein Öl oder Fett auf der Haut verteilen lässt. Wer sich interessiert kann das auf Olionatura.de genaustens nachlesen. Kokosöl ist ein schnell spreitendes Öl und der kleine Anteil in der Sheasahne sorgt dafür, dass sie sich gut auf der Haut verteilen lässt. Ein Versuch ohne Kokosöl, hat das bestätigt.

Das Olivenöl sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Ich denke über die pflegenden und wohltuenden Eigenschaften des Olivenöls sind wir uns alle einig. Die besondere Struktur der Ölsäure macht die Haut aufnahmefähiger für fettlösliche Wirkstoffe und davon sind in der Sheasahne so einige vorhanden. Viele mögen den Eigengeruch von Olivenöl nicht so gern und greifen daher auf Mandelöl zurück, was ebenfalls viel Ölsäure enthält.  Ich für meinen Teil mag den Duft des Olivenöls und zusammen mit dem Eigenduft der naturfiltrierten Bio-Sheabutter ergibt sich eine wunderbar sanft duftende Mischung. 

Das Traubenkernöl enthält viel Linolsäure, die eine glättende Wirkung auf die Haut hat. Es ist leicht, zieht schnell ein und komplettiert die pflegenden Eigenschaften der Sheasahne. Auch Traubenkernöl verbessert, durch das enthaltene Lecithin, die Aufnahme von fettlöslichen Stoffen in die Haut, wie z. B. Vitamin E. Daher ist auch etwas Vitamin E in der Sheasahne, dass die Fettmischung ganz nebenbei auch noch gegen oxidative Prozesse stabilisiert und sie haltbarer macht.

Als Grundlage dient natürlich die Sheabutter. Ich nehme dazu am liebsten naturfiltrierte Bio-Sheabutter. Sie duftet unheimlich gut und besitzt viele wertvolle Inhaltsstoffe, die für ausreichend Feuchtigkeit und wunderbar glatte Haut sorgen. Daher ist sie sehr gut bei trockener Haut geeignet und soll auch bei Neurodermitis helfen.

Die Olivenbutter kann aufgrund ihrer konsistenzgebenden Eigenschaften ebenfalls gut in einer Körperbutter eingesetzt werden. Nach meiner "Resteverwertung" war ja immer noch etwas übrig und so ist sie mit einem kleinen Anteil in der Sheasahne gelandet. Witzigerweise gefällt mir diese Mischung sowas von hervorragend, dass ich die Olivenbutter zu diesem Zweck dann wohl doch nachbestellen werde.

Wer möchte kann die Sheasahne auch beduften. Ich habe eine Variante ohne und eine Variante mit 20 gtt Morning Dew WEB beduftet. Die Variante mit Morning Dew gefällt mir auch sehr gut, der Duft fügt sich gut in die anderen Komponenten mit ein und ist niedrig dosiert dezent und angenehm.

Ich muss gestehen: Ich habe mich dermaßen in diese Körperbutter verliebt, dass ich alles andere dafür stehen und liegen lasse. Nach 3 Jahren ist es mir nun endlich gelungen den wohltuenden "Spa-Effekt" einer Körperbutter wahrzunehmen. Man könnte also sagen: Ende gut alles gut.

Damit wünsche ich Euch ein schönes Wochenende und beim nächsten Mal gibt es auch ganz sicher wieder Seife.

Viele Grüße,

Eure Bettie