Alles mit Lavendel

Bei so viel Seife entsteht das ein oder andere Mal natürlich auch „Ausschussware“. Ganz besonders wenn man im Experimentiermodus ist, gelingt nicht jedes Projekt wie geplant. So auch bei einer der letzten Seifen im Jahr 2018. Glücklicherweise gibt es jede Menge Vorschläge, was mit den unliebsamen Teststücken angestellt werden kann und da besagte Seife in Lila und Weiß gehalten war, habe ich mich für die „Umgestaltung“ in eine entspannende Lavendel-Duschbutter entschieden.

Ich mag den entspannenden Lavendelduft unheimlich gern, nur hält er sich in CP Seife nicht besonders gut. Die meisten nutzen so eine Duschbutter, um auch Düfte unterzubekommen, die in „normaler“ Seife sonst eher nicht so haltbar sind, wie z. B. Zitrusdüfte oder eben Lavendel. Vorgegangen bin ich nach dem bewährten Duschbutter-Rezept von Aconita. Nebst Kakao- und Sheabutter ist auch ein Rest der 2018 ausgiebig getesteten Olivenbutter zum Einsatz gekommen. Außerdem habe ich der Masse noch einen ordentlichen Klecks Bio-Imkerhonig hinzugefügt. Das ätherische Lavendelöl duftet himmlisch aus der Duschbutter und darüber bin ich hoch erfreut.

So eine Duschbutter ist ein wahres Pflegeschätzchen. Sie schäumt zwar etwas weniger als wir das von unserer normalen Seife gewohnt sind, aber das Eincremen nach der Dusche kann man sich damit getrost sparen - ein unglaublich schönes Duscherlebnis.

Nun in Ermangelung einer Badewanne habe ich mich immer nur rudimentär mit Badesalz, Badebomben und Co beschäftigt, wenn ich etwas verschenken wollte. Schade, denn ich liebe diesen DIY-Kram total. Ganz besonders, wenn damit Verpackungsmüll und Plastik vermieden werden kann. Nun hatte ich aber ein halbes Kilo Rosa Kristallsalz übrig, was irgendwann, ursprünglich für eben solche Dinge, im Einkaufskorb landete. Eine Badewanne habe ich noch nicht (zum Glück ziehen wir bald um), aber ich bin ein großer Fan des warmen Fußbads. Also habe ich aus ein paar übrig gebliebenen Lavendelblüten, die ich gaaaanz hinten im Schrank gefunden habe, einem Rest ÄÖ Lavandin grosso, Lavender WEB Pigment und Salz ein schönes Lavendel-Fußbadesalz hergestellt.

So ein Badesalz ist wirklich spielend einfach in wenigen Minuten hergestellt. Dementsprechend ist die Liste der Zutaten recht kurz:

• 250 g Salz
• 1 winzige TL Spitze Lavender WEB
• 20 gtt ätherisches Lavendelöl (je nach Geschmack mehr oder weniger)
• 2-3 EL getrocknete Lavendelblüten

Das Salz sollte zunächst gut mit dem Lila Pigment vermischt werden. Weniger ist da mehr, denn die Masse dunkelt nach Zugabe des ÄÖs noch stark nach! Nachdem die Farbe gut im Salz verteilt ist, das ätherische Öl hinzufügen und wirklich gut vermischen. Es sollten keine Klümpchen mehr im Salz sein, dann hat sich alles gut vermengt. Am Schluss kann man die Lavendelblüten einfach etwas unterheben und in einem Bügelglas oder sonstigen Gefäß abfüllen. Das Bügelglas sieht äußerst chic aus und erfreut mich über die Maßen. 😊

Die Etiketten habe ich im Übrigen alle per Hand beschriftet. Ich finde aktuell großen Gefallen an dieser puristischen Art der Beschriftung und habe auch schon die ein oder andere Idee für entsprechende Seifenlabels. Apropos Seife - da hab ich noch eine 😅: Die Ovale ist das "Restleim-Stück" von der ursprünglichen Seife, die ich für die Duschbutter verwendet habe. Es ist ein Unikat und als einziges Stück von besagter Seife übrig.

Wie schon gesagt: Ich mag Badebomben und Co. und verschenke geselberte Badeprodukte wirklich sehr gern. Die Beschenkten freuen sich meist sehr, schade nur, dass ich sie selbst gar nicht gebrauchen kann. Da ich aber Unmengen von Natron und Zitronensäure hier stehen habe, musste auch hier etwas verbraucht werden. Das liebe Fräulein Winter kam vor ein paar Monaten mal mit einer tollen Idee um die Ecke, von der ich bis dahin noch nichts gelesen hatte – Aroma Dusch Tabs. Die Dusch Tabs, oder auch Shower Fizzies, enthalten kein pflegendes Öl, denn sie sollen sich lediglich in einer Ecke der Dusche sprudelnd auflösen, um ihren Duft freizugeben. So eine Art „Aromatherapie“ nehme ich an. Ich bin einfach nach Christianes Anleitung vorgegangen und konnte diese wunderbaren Herzchen herstellen.

Gefärbt sind sie ebenfalls mit Lavender WEB, und da mein leitendes Motto der Resteverwertung "Entspannung" war, sind sie nach Christianes Vorschlag mit einer Duftmischung aus ÄÖ Lavendel und dem PÖ Jucy Clementine (Scent Perfique) beduftet.

Die Lavendel Dusch-Tabs sprudeln gut und setzen den wunderbaren Duft in der Dusche schnell frei, was wirklich sehr angenehm ist. Ich bin zunehmend begeistert von diesen kleinen Dusch-Tabs und werde sie ganz sicher nochmal machen.

Naja, die Olivenbutter... Nach der Duschbutter, war immer noch ein Rest übrig. In meinem selbstrührer Rohstoffvorrat fand sich auch noch etwas Reiswachs, also habe ich seit langem Mal wieder Heike Käsers Buch „Naturkosmetik selber machen“ in die Hand genommen und nach den Body Melts gesucht. Wer sich dafür interessiert, sie hat ein wunderbares Rezept für Silky Body Melts auf ihrer Homepage bereitgestellt. Ich habe das Ganze etwas abgewandelt, da ich ja nun meine Reste verbrauchen wollte. Anstelle der Mangobutter habe ich die Olivenbutter genommen und die Anteile der Sheabutter zu Gunsten der Olivenbutter reduziert. Leider ist immer noch einiges übrig, aber die nächsten Body Melts kommen bestimmt. Anstelle von Bienenwachs, habe ich den letzten Reiswachs aufgebraucht, was gut funktioniert hat. Beduftet sind die „Schmelzis“ mit der natürlichen Parfümöl-Mischung Rose-Lavendel-Hagebutte von Manske.

Was ich ja ausgesprochen phänomenal fand war, dass sich die Body Melts hervorragend stempeln ließen. Man muss höllisch aufpassen, da sie sehr viel weicher sind als Seife. Ich habe den Stempeln nur einen vorsichtigen "Klacks" mit dem Gummihammer gegeben und voilà - hübsch gestempelte Body Melts. Ich nehme die Schmelzis nach dem Duschen und reibe sie direkt auf der nassen Haut. Dabei entsteht eine leichte Emulsion, die überraschenderweise wirklich gut einzieht und ein wunderbar zartes Hautgefühl hinterlässt - nichts ist klebrig oder glibschig.

Tja, ich hatte nicht gedacht, dass der Artikel nun doch so lang werden würde, aber wie gesagt, 2018 war ein seifenreiches Jahr und dementsprechend hat sich auch das ein oder andere Kilo an Seifenresten angesammelt. Da ich einfach keine Konfettiseife machen wollte, habe ich mich dazu entschieden alles auszusalzen und eine anständige Putzseife herzustellen. Wer dazu eine Anleitung sucht, wird im Seifentreff fündig. Dort gibt es eine wirklich tolle, kleinschrittige Anleitung zum Aussalzen von Seife.

Da noch ein winziger Rest vom PÖ Jucy Clementine übrig war, habe ich die ausgesalzene Seife damit beduftet. Nun habe ich eine lecker duftende Putzseife, die meine Küche zum Strahlen bringt – was will man eigentlich mehr?

Ich bin mit meiner Resteverwertung aus 2018 wirklich glücklich. Ich konnte meinen Rohstoffschrank erleichtern, aufräumen, mich von altem trennen und Platz schaffen für Neues. Alles ist nun übersichtlich sortiert und geordnet, was mich zutiefst erfreut. Mit dieser "Aufräum-Aktion" kann ich das Jahr 2018 getrost abschließen und neue Projekte in Angriff nehmen. Mein guter Vorsatz für 2019 ist: Weniger Plastikmüll verursachen und nicht mehr so viele Rohstoffe "zugrunde horten" ! Dabei wird mir das ein oder andere Seifenprojekt, das ich gerade im Auge habe, wohl sehr weiterhelfen. 😆 

Ihr Lieben, zum Abschluss möchte ich mich bei Euch bedanken ❤, dass Ihr mich durch ein aufregendes Seifenjahr 2018 begleitet habt. Ich freue mich nun auf das kommende Jahr und bin schon gespannt was es bringen wird. In jedem Fall wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019. 😘 Lasst es Euch gut gehen, bleibt gesund und ich hoffe, dass wir uns im neuen Jahr wieder lesen - spätestens bei der nächsten Seife - und bis dahin bitte nicht vergessen: