Es geht doch noch dünner...
Bei der letzten Schichtseife "Plumeria Pearl" hatte ich mich über recht dünne und dazu noch äußerst gerade Schichten gefreut. Nachdem ich die Seife so ansah, kam mir der Gedanke, dass ich möglicherweise noch eine dünnere Schicht hinbekommen könnte, wo ich doch gerade so eine Glückssträhne beim Schichten habe. Gesagt - getan und dabei ist diese wunderbare in meinen Augen perfekte Seife entstanden. Da stimmt einfach alles für mich. Die Farbe ist ein Traum, die Schichten sind akkurat, die dünne Goldschicht ergänzt das royale Blau ganz hervorragend.
Ge-schichten Teil 2
Die Seife ist nach dem "B.Summer" Rezept im RTCP-Verfahren entstanden, wobei das Palmkernöl gegen Kokos ausgetauscht wurde. Zusätzlich befinden sich als Ergänzung zum Original noch Natriumlaktat, Zucker und reichlich Seide mit an Board. Die Farbe kommt durch Ultramarinblau (Behawe) in verschiedenen Farbstärken zustande. Beduftet ist sie mit einer moderat andickenden Mischung aus dem PÖ Davinia (Manske) und etwas Morning Dew WEB.
Die dünne Goldschicht war wahrlich eine Herausforderung. Als aller erstes kann ich definitiv sagen: Man braucht wesentlich weniger Leim, als man vermuten würde. Ich hatte, zu diesem Zweck, einen großzügigen TL Goldpuder von Manske in einem kleinen Plasikbecherglas mit etwas SobluHO glatt gerührt. In dieses Becherglas kamen dann 30 ml des flüssigen Leims. Als die Schicht endlich an die Reihe kam, war der Leim immer noch sehr schön flüssig. Damit er sich dann gut verteilen lässt, aber auch schnell fest wird, rührte ich ca. 1 ml der PÖ-Mischung unter. Nun kam der spannende Teil: Ich habe nur einen Bruchteil der Mischung in die Form gegossen und das Ganze etwas hin und her geschwenkt, bis sich die Goldschicht flächendeckend verteilt hatte. Da der Leim so extrem flüssig war, ging das auch ganz hervorragend. Es dauerte gar nicht mal so lange, bis die Schicht dann fest war (vorsichtshalber habe ich etwas länger gewartet als nötig). Von den 30 ml SL befand sich hinterher immer noch etwas mehr als die Hälfte im Becherglas. Dieser Umstand hat mich dann schon erstaunt.
Nachdem die Goldschicht im Kasten war, kamen mir Bedenken, dass der Mohn vielleicht Schaden auf der Schicht, beispielsweise durch Kratzer, hinterlassen könnte. Also habe ich zunächst etwas weißen SL ohne PÖ auf der Goldschicht verteilt und die Mohnschicht dann über die kurze Seite langsam in die Form gegossen. Der Mohn ist auf dem weißen SL quasi gut "geglitten", hat sich wunderbar verteilt und die Freude beim Aufschneiden war dementsprechend riesig.
Das hat so richtig Spaß gemacht und so einige interessante Erfahrungen geliefert. Von der Optik der Seife bin ich schlichtweg begeistert und ich hätte mir im Traum nicht ausgemalt, dass sie auch nur annähernd so toll wird.
Konfettiseife
Nach den ganzen Schichtseifen ist natürlich auch so einiges an Seifenspäne übrig geblieben. Normalerweise schmeiße ich das immer weg, da ich sowieso viel zu viel Seife im Regal stehen habe. Aber als ich so auf diesen Haufen von pastellfarbenen Seifenschnipseln blickte, konnte ich nicht anders, als sie in einer Schichtseife zu versenken. Die Farben aus dem grün, blau und etwas lila haben einfach so gut zusammengepasst, dass ich auch gleich wusste, wie die Konfettiseife aussehen sollte.
Da alle Seifen zuvor so schön gerade geraten sind, war mir nach Abwechslung. Eine Konfettiseife ist schließlich bunt und durcheinander, da müssen unregelmäßige Schichten her. Normalerweise nehme ich dafür, wie z.B. bei der Schichtrose oder der Blue Agava, reine Blitzbeton PÖs oder entsprechende Mischungen. Beim Eingießen zieht der Leim schon an, sodass sich auf der Schicht "Huckel" bilden, die dann den entsprechenden Effekt liefern. Das ging in diesem Fall aber nicht, da ja schließlich die Seifenspäne noch mit im Leim war. Das wäre zum einen nicht gut geflossen und hätte zum anderen wohn unglaublich viele Luftblasen hinterlassen.
Dementsprechend habe ich mich für eine moderat andickende Mischung aus Freesia (Behawe) und etwas Baby Cotton (Behawe) entschieden. Damit die bunten Schichten dann auch etwas unregelmäßiger werden, bin ich beherzt mit einem Spatel wild über die Schichten gefahren - kreuz und quer - hier und da. Die nächste Schicht habe ich dann bewusst gegossen, bevor die vorherige richtig fest war und so ist eine, aus meiner Sicht, wirklich hübsche Konfettiseife entstanden.
Als Grundlage diente auch hier wieder das "White Pearl"-Rezept mit zusätzlich Natriumlaktat, Zucker und reichtlich Tussah-Seide. Ich habe die "Lavender Silk" vom Schichtseifenmarathon mittlerweile angewaschen und muss sagen, dass die Seide aus der Seife noch mal so einiges an Schaum und Cremigkeit rausholt. Bei Zeiten werde ich das im "White Pearl"-Rezeptartikel ergänzen.
Optisch gefällt mir die Konfettiseife hervorragend und der Duft ist ja einfach mal traumhaft. Ich bin von allen Stücken der "Schichtarbeit" wirklich begeistert und wirklich alle Seifen gefallen mir ausgesprochen gut. Die "Royale Seife" ist mein Finale und ich muss sagen, dass ich tatsächlich ein kleines bisschen stolz auf die dünne Schicht bin. Mir hat die Seifen-Serie großen Spaß gemacht und ich habe viele Eindrücke und reichlich Erfahrung sammeln können. Ein paar geschichtete Nachzügler habe ich auch noch im Reiferegal stehen, die müssen sich noch etwas gedulden, denn da warten auch noch andere Seifchen auf ihren Auftritt. Aber ich denke, das reicht auch erst mal an Schichtseife auf dem Blog - vorerst...........
Da ich also noch einiges zu fotografieren habe und die nächste Seife schon in der Warteschleife steht, verabschiede ich mich an dieser Stelle und sage: Bis zur nächsten Seife.
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Moja (Donnerstag, 05 Juli 2018 21:59)
OMG, Bettie!!! Jetzt hast Du aber wirklich den Vogel abgeschossen.
Die Royale ist Seife in absoluter Perfektion! ❤❤❤ Die schnurgeraden Schichten, Blau-Abstufungen und dann das Goldader- und Mohnfinish! Da passt echt ALLES zusammen. Ein echter Seifen-Superstar! Richtig, richtig geil!!! (entschuldige die vielen Ausrufezeichen, ich weiß gerade nicht, wie ich mir anders Ausdruck verleihen kann :-))
Die Konfetti-Seife ist auch ganz entzückend und super umgesetzt. Herrlich! ❤❤❤
Gaaaaanz liebe Grüße,
Moja
Bettie (Freitag, 06 Juli 2018 10:26)
Vielen Dank liebe Moja ❤❤❤
Keine Entschuldigung nötig, ich kenne das sehr gut, wenn einem einfach die Worte fehlen �.
Ich muss sagen, dass ich selber überrascht war, wie toll das Funktioniert hat und dementsprechend groß ist auch meine Freude. Die werde ich in jedem Fall auch sparsam verwenden, denn wahrscheinlich bekomme ich das nie wieder so dermaßen perfekt hin �.
Ich danke dir ganz ❤-lich für deinen lieben Kommentar und deinen Besuch.
Ganz liebe Grüße zurück,
Bettie
Christiane (Samstag, 07 Juli 2018 22:21)
Verflixt! I bin scho wieda schmähstad...
Echt, Bettie, was soll ich denn da schreiben??? Da fehlen die Worte. Die eine rundum perfekt, die andere unglaublich charmant. ❤️❤️❤️
Ganz liebe Grüße, Christiane
Bettie (Dienstag, 24 Juli 2018 12:37)
Liebe Christiane,
hab vielen ❤lichen Dank❤.
Liebste Grüße,
Bettie