Im Einmachglas
Die Weihnachtsseifen-Kollektion wäre ohne die diesjährige Rasierseife nicht vollständig. Auf eine besondere Form habe ich dieses Jahr verzichtet und eher an die praktische Handhabung gedacht. Deshalb bekommen die Männer in meiner Familie dieses Jahr Rasierseife im Glas.
Alle Jahre wieder im November siede ich eine Rasierseife, um die Männer in der Familie an Weihnachten damit zu beschenken. Das Rezept der Seife vom letzten Jahr hat mir persönlich nicht so gefallen und deshalb hab ich mich nochmal hingesetzt und eine andere Rezeptur ausklamüsert. Entstanden ist eine zum Wetter passende schneeweiße Seife in einem kleinen Einmachglas. Das hat durchaus praktischen nutzen, kann man die Seife mit dem Pinsel direkt im Glas aufschäumen, wie man das auch von einigen gekauften Rasierseifen kennt. Ich habe meine Testseife dahingehend auch schon auf Herz und Nieren geprüft und kann sagen, dass die Handhabung tatsächlich durchaus praktisch ist.
Bevor ich die Seife gut aufschäumen konnte, musste ich mir erst einmal ein Video Tutorial ansehen, wie man mit dem Rasierpinsel eigentlich umgeht. Ich hatte ja keine Ahnung..... Die ersten Aufschäumversuche waren daher eher enttäuschend und ich dachte schon meine Seife taugt nichts. Aber dieses Video hat mir dann gezeigt, wie es richtig geht und siehe da, die Seife zeigte sogleich was sie wirklich kann. Zuvor hatte ich den Rasierpinsel nur etwas nass gemacht und dann geschäumt, aber die Methode den Pinsel ein paar Minuten in Wasser einzuweichen hat ja wirklich Wunder bewirkt. Um den Seifenschaum dann aufzuschlagen, hatte ich zwar kein solch professionellen Metallbecher, aber ein kleineres Glas hat es auch getan und so konnte ich den ersten Versuch starten. Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis.
INHALTSSTOFFE
Kokosöl, Schweineschmalz, Erdnussöl, Reiskeimöl, Stearinsäure, Rizinusöl und Wasser. Zusätze: Kaolincreme nach Dandelion. Duft: White Cashmere von Scent Perfique.
VERSEIFUNG
Mischverseift mit einer Lauge aus NaOH/KOH im Verhältnis 50:50 und dH2O (30 % auf GFM), berechnet für einen Laugenunterschuss (LU) von 5 %.
Dieses Mal war weder das HTCP- noch RTCP-Verfahren möglich, da sich 10 % Stearinsäure im Rezept befinden. Also musste ich schlicht und einfach nach der normalen Methode vorgehen. Die festen Fette wurden im Wasserbad geschmolzen. Die flüssigen Öle wurden direkt mit dazu gegeben. Die Sterainsäure muss sowieso wärmer behandelt, da sie sonst wieder ausflockt. Die Verseifung wurde daher bei 43°C gestartet. Die Lauge mit 50:50 NaOH und KOH wurde in die Fette gegeben und dazu kam sogleich die Kaolincreme. Nachdem alles gut emulgiert war, konnte das PÖ eingerührt werden, welches im übrigen total brav gewesen ist. Ich hatte mich auf rasantes andicken eingestellt, aber es ging einigermaßen (natürlich zog der Seifenleim schneller an, aber nicht sooooo flott wie ich befürchtet hatte). Anschließend konnten die kleinen Gläschen befüllt werden. Die hohe Temperatur und der erhöhte Wasseranteil von 30% auf GFM sollte für eine Gelphase sorgen, die scheinbar auch stattgefunden hat - soweit ich das optisch beurteilen kann. Ich habe erst überlegt die Gelphase im Backofen anzustubsen, bin dann aber davon abgekommen, weil es einfach schon so spät war und ich mir dachte, dass die Seife auch ohne mich klar kommen würde 😉
Am nächsten Morgen habe ich die Oberfläche noch ganz schnell gestempelt (ca. 8 Std. später), denn Abends war die Seife schon so dermaßen hart, dass da nichts mehr gegangen wäre. Ich finde die Optik im Gläschen ganz süß und ich denke die Herren erkennen den Nutzen 😊
Abschließend muss ich sagen, dass ich mit dem Rezept nicht vollends zufrieden bin. Die Rasierseife schäumt gut ist aber auch kein Überflieger. Der Schaum ist zwar stabil, könnte aber stabiler sein. Ich wollte eigentlich noch Lanolin mit in das Rezept aufnehmen - ich hab es dann aber doch gelassen, vielleicht im nächsten Jahr.
Die Rasierseife 2017 ist also noch nicht das perfekte Rezept, allerdings tut sie trotzdem was sie soll: Die Rasierklinge gleitet wirklich ganz wunderbar geschmeidig und leicht über die Haut. Die Haare lassen sich wirklich sehr willig entfernen und zurück bleibt glatte und weiche Haut - zumindest an meinen Beinen 😉 Wie sich die Rasierseife bei den Männern macht, werde ich wohl erst nach Weihnachten wissen.
Apropos Weihnachten: Da ich noch eine ganze Menge vorzubereiten und zu tun habe, sage ich an dieser Stelle, wie immer, bis zur nächsten Seife.
Bis dahin:
Nachtrag: Schaumbilder
Wie gesagt, ich bin noch weit entfernt von zufrieden, aber sie schäumt ganz passabel und stabil, wie die Bilder zeigen.
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Tina (Samstag, 23 Dezember 2017 09:38)
Liebe Bettie,
deine Rasierseife im Glas finde ich einfach wunderbar und der B Stempel setzt dem noch die Krone auf♥♥♥ Die beschenkten Männer werden sich
bestimmt freuen!!
Auch ich habe mir vorgenommen, nochmals eine Rasierseife zu sieden, aber das perfekte Rezept habe ich auch noch nicht....
Wenn ich den Schaum und die Seife so ansehe kann ich gar nicht glauben, das sie nicht zu 100% perfekt ist :*
Wie immer hast du wundervolle Fotos geknipst die in mir die Lust nach Sieden aufkommen lassen :-D, vielen Dank dafür♥
Weihnachtliche Grüße
TINA
Bettie (Montag, 22 Januar 2018 19:35)
Liebe Tina,
zwar etwas spät, aber alle haben sich gefreut � und die Rasierseife ist gut angekommen. Ich danke dir ganz herzlich für deinen lieben Kommentar und deinen Besuch. ❤
Ganz liebe Grüße,
Bettie