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Ein Rückblick

auf Zwei Seifenjahre

B.nature I Handmade Soap
B.nature I Handmade Soap

 

 

Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr 2018. Der erste Artikel im Jahr ist auch gleichzeitig immer mein Siedejubiläum. 

Zwei Jahre ist es nun schon her, dass ich auf Pinterest einen hübsch aufgemachten Eintrag fand, bei dem es darum ging, Seife zu sieden. Nach etwas Bedenkzeit und der Beschaffung der richtigen Zutaten habe ich es dann gewagt meine erste Seife zu sieden.


Nun dauert der Seifen und selbst Rührer Wahnsinn mittlerweile schon zwei Jahre an. Das Beste dabei ist: Ich bin nach wie vor mit beiden Hobbys seeehr glücklich. Meine Haut dankt es mir sehr, wie ich jeden Tag feststellen kann. Meine erste Seife war tatsächlich ein kleines Abenteuer - nachzulesen HIER. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Seifen, die ich damals zum Jubiläum gesiedet habe, so nicht mehr machen würde. Innerhalb des letzten Jahres haben sich einige Dinge geändert und ich habe sehr viel dazu gelernt. Heute finde ich meine Seife in Sachen Pflege, Schaum und Haptik wirklich absolut herrlich. Unterschiede, Schaumeigenschaften und Co sind mittlerweile nur noch Nuancen und werden oft von meinen Testpersonen aus der Familie kaum noch bemerkt. 

B.nature I Handmade Soap
B.nature I Handmade Soap

Wollte ich vor einem Jahr noch irgendwelche wahnsinnigen Gestaltungsmöglichkeiten ausprobieren, tendiere ich jetzt immer eher zu weniger ist mehr. Ab und zu lasse ich mich aber doch zu einer bunten Seife oder einer aufwendigen Mantelseife hinreißen - aber das ist auch gut so und mehr noch: Das macht es doch aus oder? Ich siede meine Seife selbst, wenn ich bunte oder kitschige Seife möchte, dann mache ich welche. Möchte ich edle, schlichte Seife, dann mache ich welche. Möchte ich neue Zutaten oder einen neuen Swirl probieren, dann tue ich das. DAS ist der Punkt: Ich kann es so machen, wie es mir gefällt. Ich brauche keine Abstriche machen und auch keine Kompromisse eingehen - DAS ist purer LUXUS!

 

 

INHALTSSTOFFE

 

Rapsöl HO, Kokosöl, Olivenöl. Verseift mit einer Lauge aus NaOH und  Wasser  25% bezogen auf die GFM, berechnet für einen Laugenunterschuss (LU) von 8 % im HTCP Verfahren. Nach DIESEM Originalrezept.

Duft: Tangerine Grapefruit & Lime von Scent Perfique (SUPER DUFT!)

 

Gesiedet: Dezember 2017

B.nature I Handmade Soap
B.nature I Handmade Soap

Das Rezept meines ersten Seifchens ist für Anfänger geeignet, da es sehr überschaubar ist. Jedoch muss man bei diesem Rezept beachten, dass es bei der normalen Wassermenge von 33% für die Lauge sehr lange weich bleibt. Das ist auch die einzige Anpassung, die ich nach zwei Jahren vorgenommen habe: Die Reduktion Wassermenge auf 25% (es sei angemerkt, dass 20% noch besser gewesen wären 😉). Ansonsten ist die Seife ungefärbt und ohne besondere Zusätze. Damals wollte ich eine Seife, die nach Orangen duftet. Das hatte mit einer 10 ml ÄÖ Flasche aus dem dm, leider nicht ganz zum Erfolg geführt. Dieses Mal habe ich den Duft Tangerine Grapefruit and Lime von Scent Perfique verwendet, der aus der Flasche wirklich unglaublich lecker fruchtig und orangig geduftet hat. Von der fruchtigen Note ist allerdings nicht mehr viel übrig in der fertigen Seife, sodass der Citrus Duft mittlerweile ein bisschen an Klostein erinnert. 😉 Aber damit kann ich leben, denn ich finde die Seife optisch einfach fabelhaft. 

B.nature I Handmade Soap
B.nature I Handmade Soap

Die Herstellung war in diesem Fall wirklich einfach. Das Kokosöl schmilzt im HTCP-Verfahren mehr als willig und schnell. Nachdem die flüssigen Öle ergänzt wurden, konnte alles gut emulgiert und beduftet werden. Ein recht kurzes Siedevergüngen. Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal: Ich hatte noch keinen Pürierstab und hab aus Resprekt vor der Lauge damals noch in meinem Labor unter dem Abzug gearbeitet. Die Seife wurde eigentlich nicht von mir, sondern von einem kräftigen Magnetrührer gerührt. Das ganze Prozedere hatte bei nicht ganz 1000 rpm eine gute Stunde gedauert. Ich stand derweil hinter der Schutzscheibe und betrachtete fast schon hypnotisch, wie der Seifenleim ganz langsam zu emulgieren begann. 

Ich habe keine Besonderen Zutaten in der Seife versenkt, weil ich sie einfach pur und ungeschönt wollte, wie ich sie damals das erste Mal gemacht hatte. 

B.nature I Handmade Soap
B.nature I Handmade Soap

Daher habe ich auch die Kanten nicht bearbeitet. Einzig den Stempel konnte ich mir nicht verkneifen, zumal diese Seife von eher gummiartiger Konsistenz ist und sich nach ein paar Tagen absolut wunderbar stempeln ließ. Außerdem finde ich, dass sich dieser Stempel auch unheimlich gut auf solch einer einfachen Naturseife macht  wie ich schon sagte, weniger ist manchmal mehr 😊. Das Rezept schäumt schnell und großblasig-üppig und ergibt eine wirklich angenehme Seife - kein Überflieger, aber angenehm und für jemanden, der das erste Mal eine Seife macht, ist das Schaumerlebnis schon ein einschneidendes. Ich erinnere mich gerne mit einem Lächeln daran, wie ich völlig ungläubig am Waschbecken stand und es kaum fassen konnte, dass sich Schaum entwickelte - das war damals für mich der Beweis, dass ich Seife hergestellt hatte - Ich könnte mich immer noch beömmeln. 😃

Irgendwie ziemlich unspektakulär und gerade deshalb irgendwie doch spektakulär. Zum Vergleich zeigt das linke Bild noch mal die originale Seife von vor zwei Jahren. Leider habe ich einfach kein besseres Bild mehr von dieser Seife finden können und es ist auch kein einziges Stück mehr übrig. Aber ich denke man kann gut erkennen, dass ich mich ein klein wenig verbessert habe - hoffe ich jedenfalls 😉.

 


Purer Zufall...

...war diese Seife hier. Ich habe mir für das neue Jahr 2018 vorgenommen, wieder mutiger zu werden und einiges nochmal "neu" auszuprobieren, dass ich eigentlich schon für mich abgeschrieben habe. Neuen Enthusiasmus haben bei mir die geglückten Milchseifen und mein letzter Swirl geweckt. Beides Dinge, die bei mir wirklich immer mehr als schlief gelaufen sind. Da ich mit Palmöl schon immer auf dem Kriegsfuß stand, wollte ich diesem einfach nochmal eine Chance geben. Also hab ich mir Palmöl kBA besorgt (keine Fettstange) und einfach mal drauf los gesiedet. Tatsächlich ist dabei nicht schlimmes passiert😉. Als ich die Seife ausgeformt habe, zeigte sich ein klein wenig Soda-Asche, aber die ist so überschaubar, dass ich gut damit leben kann. Vor allem wenn die Asche so aussieht, als wäre es Schneetreiben und man das Ganze mit ein paar Sternchen und Eisblumen noch etwas in Szene setzten kann. Weihnachten ist zwar nun Endgültig vorbei, aber das konnte ich mir einfach nicht verkneifen, wo es doch so schön passt .

 INHALTSSTOFFE

Distelöl HO, Kokosöl, Palmöl kBA, Reiskeimöl, Rizinusöl Verseift mit einer Lauge aus NaOH und  Wasser  25% bezogen auf die GFM, berechnet für einen Laugenunterschuss (LU) von 8 % im RTCP Verfahren.

Duft: Japanese Grapefruit von Behawe

Gesiedet: Dezember 2017

Die Seife ist im RTCP-Verfahren entstanden. Interessant dabei war, dass die fertige Ölmischung bei 21°C Raumtemperatur doch schon sehr trüb gewesen ist. Der Seifenleim dickte außerdem schnell an, sodass ich gerade noch so das lecker duftende PÖ unterrühren konnte, bevor alles schleunigst in die Form musste. Ein späterer Versuch im HTCP-Verfahren hatte dieses Problem komplett gelöst, sodass man auch noch Swirlen konnte. Ich werde das mal weiter beobachten 😉.

Ich bin gespannt, was das Jahr 2018 für mich seifentechnisch so bereithält. Zumindest steht so einiges auf meiner To-Do Liste, dass ich unbedingt ausprobieren möchte und da sich die Seifen nun mal nicht von alleine sieden, sage ich an dieser Stelle, wie immer, bis zur nächsten Seife.

 

 

Bis dahin:

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Kommentare: 4
  • #1

    Moja (Freitag, 05 Januar 2018 13:06)

    Liebe Bettie,
    Herzlichen Glückwunsch zum Siedejubiläum mit einer wieder mal wunderschönen Seife. <3 <3 <3
    Ich kenne Deinen Blog ja erst seit ein paar Monaten und fand es total interessant und süß, über Deine Anfänge zu lesen und die Bilder der ersten Seife sind und bleiben doch was ganz besonderes. <3
    Ich bin da übrigens ganz bei Dir, was die Tendenz zu den schlichten Seifen angeht (nur manchmal hab ich kleine "Ausreißer" dabei *lol*).

    Mach weiter so und ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr mit vielen weiteren wunderschönen Seifen!
    Viele liebe Grüße,
    Moja

  • #2

    Bettie (Freitag, 05 Januar 2018 19:26)

    Liebe Moja,
    vielen Dank ❤
    Ja, es ist schon witzig, wenn man sich so zurück erinnert, was man alles gemacht hat. Ich finde besonders witzig, wie ungeduldig ich war und was ich nicht alles, am besten noch gleichzeitig, ausprobieren wollte. Mit der Zeit wird man ja irgendwie besonnener - zum Glück � und das mit den kleinen "Ausreißern" kann ich voll und ganz verstehen.
    Ich danke dir ganz herzlich für deinen Besuch und deinen lieben Kommentar. Ich wünsche dir auch ein frohes und gesundes neues Jahr mit ebenfalls viel schönen Seifen, die ich mir dann ganz genüsslich anschauen kann.
    Liebste Grüße,
    Bettie

  • #3

    Christiane (Freitag, 05 Januar 2018 19:49)

    Liebe Bettie,
    Die erste Seife ist und bleibt etwas Besonderes. So schön, dass du das Rezept zu deinem Siedejubiläum nachgesiedet hast und du hast total recht, diese ruhigen Seifen sind einfach immer wieder ein Augenschmaus. <3 <3 <3
    Herzlichen Glückwunsch zu deinem 2-jährigen und alles Gute, Glück und Gesundheit für 2018!
    Liebe Grüße, Christiane

  • #4

    Bettie (Samstag, 06 Januar 2018 09:52)

    Liebe Christiane,
    da gebe ich dir voll und ganz recht und zwar in allen Punkten ;-). Vielen herzlichen Dank für deinen Besuch und deinen lieben Kommentar, ich freue mich wirklich riesig.
    Ganz liebe Grüße,
    Bettie